Terra Mater  Die March – Ein Fluss wie damals auf ServusTV – Ausstrahlung Mittwoch, 12.07., 20:15 Uhr

Zwischen Auwald, überschwemmte Wiesen und dem eigentlichen Fluss liegt ein wechselhaftes Wunderland der Wildtiere: fischende Reiher, Auhirsche und Wildschweine, eine scheinbar unerschöpfliche Menge von Fischen, merkwürdige Urzeitkrebse, an jeder Biegung pelzige Wasserbewohner wie Biber, Bisams und Nutrias und obendrein die Stechmücken. Gleich nebenan – als Kontrast zur beinahe allzeitfeuchten Uferlandschaft: die Steppe.

Zwischen Österreich und der Slowakei

Auf der einen Seite die trockenste Landschaft Österreichs, das Marchfeld. Auf der anderen Seite die sogenannte Záhorie, sozusagen der slowakische Teil des Marchfeldes. Hier dominieren trockene Sandböden, hitzebeständige Vegetation und Tiere, die hohe Sommertemperaturen vertragen. Dazu kommt kurz vor der Mündung in die Donau der ebenso trockene Thebener Kogel, der Beginn des Gebirgszuges der Kleinen Karpaten, die hier steil und unmittelbar an den Fluss grenzen. Das umgebende Steppenland, die Trockenrasen und die Trockenwälder, erhöhen die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, die sich im Einzugsbereich der March beobachten lassen. Die buntesten Vögel Europas, die Bienenfresser, überschreiten die Staatsgrenze nach Lust, Laune und Bedürfnis. Die Sandböden eignen sich exzellent, um Fuchs- und Dachsbaue zu beherbergen. Dazu kommen wärmeliebende Insekten – vom Pillendreher bis zur Sägeschrecke.

Zurück zur March von damals

Vor hundert Jahren wollte man die March zähmen. Ihre Ufer wurden mit Steinblöcken verfestigt, die Nebenarme abgeschnitten. Eine wirtschaftlich bedeutende Wasserstraße sollte sie werden. Das ist kläglich gescheitert. Heute ist die March viel zu seicht, um Schiffe zu tragen – was mit der Übernutzung und viel zu raschen Ableitung ihres Wassers, mit ausbleibenden Niederschlägen und dem Klima zu tun hat. Obwohl das Wasser in den vergangenen Jahren weniger zu werden scheint, wird schrittweise versucht, der March wieder ihren historischen, natürlichen Glanz zu verleihen. Meter für Meter werden die befestigten Ufer entfernt und amputierte Nebenarme wieder an das fließende Wasser angeschlossen. Auch in der angrenzenden Steppe lassen Naturschützer und Naturschützerinnen nichts unversucht das Land wieder zu beleben, indem sie längst überwachsene, ursprüngliche Sandböden revitalisieren.

Zwei Naturfilmer mit jahrzehntelanger Erfahrung haben an die 250 Tage und Nächte zwischen Steppe und Fluss im Tarnzelt verbracht: Tomáš Hulík und Kurt Kracher. Das Motto der Dreharbeiten: keine Tricks, kein doppelter Boden. Jede Aufnahme ist echt und tatsächlich am Ort des Geschehens erkämpft worden. Nur die Urzeitkrebse mussten für wenige Stunden in ein Aquarium übersiedeln.

Alle Fotos: (c) Terra Mater Studios GmbH / Tomáš Hulík