Projektbeschreibung

Der Schlosspark in Obersiebenbrunn ist ein 42 Hektar großes Naturschutzgebiet. Eigentümerin ist die Marktgemeinde Obersiebenbrunn.

Zur Geschichte: Prinz Eugen von Savoyen bekam das Schloss von Kaiser Karl VI. 1725 geschenkt und ließ es, vermutlich nach Plänen von Lukas von Hildebrandt, neu adaptieren und zu einem Barockschloss umbauen. Großzügig wie es sich für einen Barockpark gehört, wurde auch der Schlossgarten unter seiner Herrschaft gestaltet. Er ist über die Jahrhunderte unverändert erhalten geblieben – sowohl in seiner Fläche als auch in seinem Grundcharakter als Jagdparkanlage, die nicht nur der Repräsentation und dem Vergnügen diente. Im Zentrum des Schlossparks liegt der Prinz-Eugen-Pavillon. Seine Rundbogenfenster öffnen sich zu den sternförmig angelegten Alleen, die den Park durchziehen. Im Inneren beschreiben Fresken und Grotesken-Malereien Szenen des Landlebens und der Jagd.

Hinter dem Schlosspark entspringt der Stempfelbach. Sieben Quellen treten hier aus dem Boden, mit deren Wasser einst die Teiche der barocken Schlossanlage gespeist wurden. Heute sind die Teiche weitgehend trockengelegt, könnten aber wieder mit Stempfelbachwasser geflutet werden.

 

Seit einigen Jahren ist die Parkanlage für die Öffentlichkeit gesperrt, da aufgrund des „Eschensterbens“ ein Großteil des Baumbestandes in sehr schlechtem Zustand ist und viele Eschen akut umsturzgefährdet sind. Aufgrund fehlender Pflegemaßnahmen sind die aus dem Barock stammenden Sichtachsen zugewachsen und daher großteils nicht mehr wahrnehmbar. 

Zum Vergleich: Der runde Platz um den Gartenpavillon hatte in der Barockzeit und laut franziszeischem Kataster von 1822 einen Durchmesser vom 65m. Heute ist der Durchmesser nur mehr etwas über 50 m. Ziel laut Sollzustand sind wieder 65m.

 

Zum Naturschutzgebiet: Die alten Baumbestände bilden ein wertvolles Refugium für eine interessante Vogelwelt: Hohltaube, Wendehals, Neuntöter und Wiedehopf leben da, aber auch alle Spechte des Tieflandes, der Waldkauz und der Halsbandschnäpper. Im und vom Holz lebende Käferarten wie Nashornkäfer, Eichenbock und Hirschkäfer sind hier genauso heimisch wie zahlreiche besondere Schmetterlinge: das Wiener Nachtpfauenauge etwa, das Blaue und Schwarze Ordensband oder der Kleine Schillerfalter.

 

Um diese einzigartige Natur wieder für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen, sollen mit forsttechnischen Maßnahmen ein Großteil der Wege wieder soweit freigeschnitten werden, dass sie begehbar werden. Umsturzgefährdete Bäume und Totholz entlang der Wege sollen entfernt werden, damit keine Gefährdung der BesucherInnen besteht.

Große Bereiche sollen jedoch unzugänglich bleiben, um die naturschutzfachliche Bedeutung der Parkanlage zu erhalten.

 

Foto: Rupert Pessl

 

Projektdetails

Gesamtkosten € 100.000
Förderung € 70.000
Projektlaufzeit 2022-2024
Fördersatz 70%
Aktionsfeld AF2 – Natur- & Kulturerbe
Output laut Wirkungsmatrix Aktionsfeld Aktionsfeld 2: 1,3 & 6 und zusätzlich im Aktionsfeld 1: 1 & 3
PAG-Sitzung am 16.5.2022