Der im letzten Jahr durchgeführte Demografie Check ergab fünf wichtige Zielrichtungen für die LEADER-Region Marchfeld! Jetzt geht es darum den richtigen Weg einzuschlagen.

Ende September hat das LEADER-Büro das Projekt „Demografie-Check Marchfeld“ erfolgreich abgeschlossen. Nach einer Abschlussbesprechung mit dem Obmann, Bgm. DI Karl Grammanitsch, überreichte Josef Wallenberger von der Wallenberger & Linhard Regionalberatung uns den Endbericht.

Ziel des zukunftsweisenden Projektes war es, die Bevölkerung – also Sie – zum Thema „Auswirkungen des demografischen Wandels“ zu informieren und gemeinsam mit MachfelderInnen aus unterschiedlichsten Bereichen konkrete und nachvollziehbare Maßnahmen zu entwickeln.

Die Strategie für eine erfolgreiche Zukunft der Region

Die fünf, für die Zukunft der Region maßgeblichen Aktionsfelder, die in die neue Lokale Entwicklungsstrategie Marchfeld 2014-2020 eingeflossen sind, sind:

1.    MENSCHEN RICHTIG ANSPRECHEN: Demofit in Tourismus und Freizeitwirtschaft
2.    NEUES WIRTSCHAFTEN: Arbeit & Kind – Wirtschaften im Zentrum
3.    MARCHFELD VERBINDEN: Mobilität querdenken
4.    REGION NEU SEHEN: Älter werden und dabei das Marchfeld entdecken
5.    INFORMIEREN – INTEGRIEREN: Dialogforum – Heimat Marchfeld

Demofit in Tourismus und Freizeitwirtschaft

Ziel: Sensibilisierung zum Thema demografischer Wandel. Betriebe sollen die Chancen des demografischen Wandels erkennen und betrieblich reagieren, Projekte orten und für die Umsetzung vorschlagen.

Zielgruppe: UnternehmerInnen und MitarbeiterInnen in Tourismus- und Freizeitbetrieben und den Vermarktungseinrichtungen.
Das Thema „Tourismus“ ist derzeit noch ein kleiner, aber immer wichtiger werdendr Ent-wicklungsfaktor für das Marchfeld. Dabei geht es nicht nur um die Touristen von außerhalb, sondern auch um ein attraktives Freizeitangebot für die Menschen der Region und damit auch um die Entwicklung des Gesamtstandortes als Wohn- und gemeinsamer Lebensraum.

Gemeinsam mit der Tourismusdestination sollen für die Betriebe des Marchfelds eine Quali-fizierungs- und Beratungsoffensive unter dem Motto „Unsere Gäste werden älter – sind wir fit dafür?“ gestartet werden. Der „Pensionistenteller“ ist Vergangenheit; die aktiven Älteren wollen andere Angebotsformen.

Arbeit & Kind – Wirtschaften im Zentrum

Ziel: Wiedereinstieg ins Arbeitsleben erleichtern, Gründerdynamik im Marchfeld forcieren, , Impulse für die Ortskerne initiieren und sich als moderne Region präsentieren.

Zielgruppe: BewohnerInnen mit Kleinkindern, die in das Arbeitsleben (wieder)einsteigen wollen.

Die Vereinbarkeit von Mutter- bzw. Vatersein sein mit dem Beruf, der Wiedereinstieg oder das Sich-selbstständig-machen muss zukünftig erleichtert werden. Dazu braucht es zeit-gemäße Infrastrukturangebote. Durch die starke Verflechtung mit dem Wiener (Arbeits-) Markt verfügt die Region über viele Menschen, denen ein rascher Wiedereinstieg ins Be-rufsleben bzw. der Weg in die Selbstständigkeit durch ein Angebot an günstigen Räumlich-keiten und Service-Angebote erleichtert werden könnte.

Die Einrichtung einer sogenannten „Coworking-Area“ im Zentrum einer pendlerstarkten Gemeinde belebt den Ortskern, verstärkt die Gründerdynamik im Marchfeld und stärkt den Wirtschaftsstandort. Das Pilotprojekt sieht in einem Ortskern in der Region ein „Zentrum für kindgerechtes Arbeitsleben“ vor, welches neben der Kinderbetreuung auch günstig mietbare Arbeitsräumlichkeiten mit entsprechender Infrastruktur und Basisdienstleistungen vorsieht. Solche Büros mit Rundumservice sind hierzulande leider noch eine Seltenheit.

Mobilität ´querdenken´

Ziel: Querliegendes Mikro-ÖPNV System für den Nahverkehr in der Region zur Verbesse-rung der innerregionalen Erreichbarkeit von Lehrstellen bzw. Arbeitsplätzen, Freizeitange-boten, Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen.

Zielgruppe: MarchfelderInnen – allen voran die Jugend der Region, Gemeinden und Unter-nehmen.

Querdenken im doppelten Wortsinn: im Sinne der Erreichbarkeit „quer zu den Hauptach-sen“, und im Sinne von neuen modernen Mobilitätsformen und -angeboten.

Die Hauptachsen des Marchfeldes sind verkehrstechnisch gut angebunden. Kritisch wird die Anbindung der „Nebenorte“. Dies hemmt nicht nur die Standortqualität der betroffenen Gemeinden, es wirkt auch auf viele andere Bereiche bremsend. Lehrlinge orientieren sich in der Lehrstellenwahl an der Erreichbarkeit. Freizeitangebote sind schwieriger zu vermarkten u.v.m.

Mit einem eigens gekennzeichneten und intelligent organisierten „StraßenQUERER“ – das sind Verkehrsanbindungen, die quer zu den Hauptachsen geführt werden – (z.B: Anrufs-ammeltaxi und Fahrkarten-Bons der Gemeinden) wird die Region besser vernetzt.

Älter werden und dabei das Marchfeld entdecken

Ziel: BotschafterInnen für das Marchfeld gewinnen. Aktives Altern unterstützen.

Zielgruppe: HauptwohnsitzerInnen 60+, Seniorenorganisationen, WKNÖ.

Kurzbeschreibung: Die Zahl der über 60-Jährigen steigt im Marchfeld bis 2030 nochmals um 6.000 Personen auf 20.000 an. Das sind Menschen, die auf das Ende des Erwerbsle-bens zugehen bzw. sich bereits in Pension befinden; die meisten von ihnen sind aktiv und erfahren.
Diese Gruppe gilt es, als Botschafter und Botschafterinnen zu gewinnen, um die Besonder-heiten und Stärken der Region Marchfeld nach innen und nach außen optimal zu kommuni-zieren. Vor allem geht es auch darum, das Thema Altern im Marchfeld positiv zu besetzen.
Dialogforum – Heimat Marchfeld

Mit den Menschen zeitgemäß kommunizieren – sie abholen und ihnen begegnen.

Ziel: Regionale Identität stärken, um nicht nur „Vorort“ und „Bettenlager“ von Wien zu sein: „Wir sind Marchfelderinnen und Marchfelder!“

Zielgruppe: Gemeinden, Vereine, Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Nahversorger.

Im Marchfeld hat sich die Bevölkerung in einigen Gemeinden verdoppelt bzw. verdreifacht. Integration und Beteiligung bleibt bei diesem schnellen Prozess oftmals auf der Strecke. Hier gilt es anzusetzen, damit die Region nicht nur ein attraktiver Wohnort ist, sondern auch zum Lebensraum wird. Identität soll entstehen, das Zusammenleben soll die Entwicklung des Raumes fördern und die Menschen sollen behutsam mit ihrem Lebensraum umgehen und diesen wertschätzen. Damit wird auch die Auslastung und Nachfrage an Produkten und Dienstleistungen innerhalb der Region verstärkt.

Viele neu Zugezogene nehmen nur marginal am Gemeinschaftsleben teil bzw. nutzen die (wirtschaftlichen) Angebote kaum. „Nicht warten bis die Menschen zu den Veranstaltungen und Angeboten kommen, sondern sie abholen“, lautet die Devise.
Informieren  im Zukunftsblog der LEADER Region Marchfeld

Die detaillierten Unterlagen zum Demographiecheck finden Sie im Download-Bereich!