Projektbeschreibung

Projektinhalt 

Durch den Ausbau von Alltagsradwegen in der Region und den Boom von E-Bikes wird das Fahrrad immer häufiger für Alltagswege genutzt. Da jedoch nicht alle Radwege und -routen durchgängig mit Richtungswegweisern beschildert werden können, gewinnt die digitale Aufbereitung der Radinfrastruktur an Bedeutung. Dazu zählen Routenführungen, POIs, Rad-Servicestellen und Abstellanlagen, die den Nutzern online zur Verfügung gestellt werden. Eine wichtige Datenquelle dafür ist die Graphenintegrations-Plattform (GIP) der öffentlichen Hand, die bereits ein Set an lückenhaften Informationen für RADRouting bereitstellt. Diese Daten werden von der Verkehrsauskunft Österreich (VAO) über Webseiten und Apps wie anachb.vor.at kundenfreundlich angeboten. Leider sind die Daten noch nicht fehlerfrei, was ein präzises und radfreundliches Routing erschwert.

Im Projekt „RADrouting Marchfeld“ wird nun gemeinsam mit Experten und in enger Abstimmung mit Gemeinden und zuständigen Stellen wie dem Amt der NÖ Landesregierung ein Netzwerk von Radwegen und -routen definiert, das das Alltagsradfahren in der Region optimal unterstützt. Dabei werden eigene Radfahrstreifen, Radstraßen, verkehrsberuhigte Nebenstraßen sowie Gefahrenzonen berücksichtigt. Zudem werden ergänzende Radinfrastruktur wie Servicestellen und Abstellanlagen erfasst. Die erhobenen Daten werden anschließend an die GIP übermittelt, um eine umfassende digitale Routenführung zu ermöglichen.

Mit einem umfangreichen Kommunikationspaket soll die regionale Bevölkerung motiviert werden, mehr Alltagswege mit dem Rad anstatt mit dem PKW zurückzulegen. Dies wird durch eine Fachtagung unterstützt und durch Infotafeln an zentralen Punkten zum überörtlichen Radrouten-Netz ergänzt. Um die Frequenzsteigerung auf den Radwegen zu dokumentieren, werden außerdem Radzählstellen installiert.

Geplante Maßnahmen dazu sind:

  • Erhebung der Radinfrastruktur:

    • Abstimmung mit zuständigen Stellen der Graphenintegrations-Plattform (GIP), z.B. Amt der NÖ Landesregierung.
    • Aufbereitung der vorhandenen Daten und Druck von Plänen zur Diskussion mit Gemeinden und regionalen Akteuren.
    • Regionaler Auftakt-Infotermin zur Information der Projektbeteiligten.
    • Einrichtung einer regionalen Arbeitsgruppe „RAD“.
    • Durchführung von Besprechungen und Workshops in den Gemeinden, Abstimmung mit politischen und administrativen Ebenen sowie relevanten Stakeholdern (z.B. Landwirte, Jägerschaft).
    • Festlegung überörtlicher Radrouten in Abstimmung mit benachbarten LEADER-Regionen, Tourismusdestinationen, Radland NÖ, RU7 und der Stadt Wien.
    • Festlegung der zu erhebenden Attribute der Radwege (z.B. Radfahrstreifen, verkehrsberuhigte Bereiche).
    • Digitalisierung der erfassten Routen, falls nötig.
    • Einspielung der Daten ins GIP (durch externen Dienstleister).

    Erhebung der Frequenz an Radwegen/Radrouten:

    • Einrichtung von Zählstellen an bestimmten Punkten entlang der Radrouten in der Region.
    • Analyse und Abgleich der Zählstellen-Daten mit bestehenden Zählstellen.

    Kommunikation und Bewusstseinsbildung „Alltagsradfahren“:

    • Verbreitung von gedruckten Karten zum Alltagsradwege-Netz (auf Gemeinde- oder Teilregionsebene).
    • Social Media Marketing (Reels, Fotos, Videos).
    • Installation von Infotafeln an zentralen Punkten im Alltagsradnetz mit Richtungsangaben zu POIs und nächstgelegenen Orten.
    • Durchführung einer RAD-Tagung zur Sensibilisierung der breiten Bevölkerung mit Fachinputs und Best-Practice-Beispielen.
Projektziel und Nutzen

Das Projekt fördert nachhaltige Mobilität, indem es die Radwegeinfrastruktur und die Servicequalität für den Alltagsradverkehr verbessert. Optimale Radverbindungen zwischen Orten und innerhalb der Gemeinden wurden erarbeitet. Der aktuelle Stand der Radinfrastruktur im Marchfeld wurde erfasst und die Abstimmung mit Gemeinden sowie relevanten Stakeholdern wie Landwirten und der Jägerschaft erfolgt. Die digitale Datengrundlage zur Verbesserung des RADroutings in A nach B ist aktualisiert. Zudem wurden Nutzerfrequenzen an Radwegen erfasst und die Bevölkerung über alternative Mobilitätsformen informiert. Die Servicequalität für den Alltagsradverkehr wurde durch zusätzliche Abstellanlagen und bessere Radwegebeschilderung gesteigert. Bewusstseinsbildende Maßnahmen wie ein regionaler Radtag wurden umgesetzt.

Projektdetails

 

Projektträger Verein LEADER Region Marchfeld
Gesamtkosten € 183.350,00
Förderung € 146.680,00
Projektlaufzeit Jänner 2025 – Dezember 2027
Fördersatz 80 %
Aktionsfeld AF1 – Steigerung der Wertschöpfung
Beschlossen in der PAG-Sitzung am 9.12.2024