Wie bereits früher beschrieben, führt an einer hochwertigen Mobilitätsversorgung in der Region Marchfeld kein Weg vorbei.  Lebensqualität, Wirtschaft und Tourismus können in einer Region nur dann florieren, wenn hochwertige Verkehrsverbindungen sicher gestellt sind.

Am 11. Juni 2014 wurde passend zum Thema ein Workshops durchgeführt, zu dem die politischen VertreterInnen aller Gemeinden eingeladen waren.

Die Zwischenergebnisse des Mobilitätskonzeptes Marchfeld können folgendermaßen zusammengefasst werden:

  • Der Nachholbedarf im Bereich aller Mobilitätsformen im Marchfeld ist ungebrochen hoch. Auch rund 25 Jahre nach der Ostöffnung präsentieren sich faktisch alle Verkehrs-Infrastrukturen in der Region in einem nicht adäquaten Zustand. Vor allem aus raumplanerischen Gründen und der (einmaligen) Lage zwischen zwei Stadtregionen mit hohem Bevölkerungswachstum ist hier ein dringender Handlungsbedarf gegeben. Positive Akzente setzt zumindest der einigermaßen als verbindlich kommunizierte Ausbau der Marchegger Ostbahn!
  • Aus touristischer Sicht kann die Region als attraktives Nah-Erholungsgebiet (in Rad-Distanz zu den Großstädten) mit einer ausgesprochen hohen Dichte an Naturschönheiten und kulturellen Einrichtungen ausgegangen werden. In Verbindung mit Kulinarik (bzw. Landwirtschaft) ergibt sich inmitten der Centrope-Region eine hohe Themenvielfalt mit Potenzial. Grenzen zwischen den Räumen werden langsam aber stetig abgebaut!
  • Aufgrund der geographischen Lage, der geringen Entfernung zwischen den Zielen sowie der ebenen Landschaft ist die Region für das Fahrradfahren prädestiniert. Entsprechende Angebote, vor allem Radwege, werden aktuell entwickelt. Eine wesentliche Bedingung für radtouristische Regionen, die Möglichkeit der Fahrrad-Mitnahme in Öffentlichen Verkehrsmitteln respektive der Bahn, fehlt jedoch weitgehend.
  • Neben der Bahn sollte ein funktionierendes, ineinander vertaktetes und an die Züge abgestimmtes Bus-Netz das Rückgrat der Flächenbedienung sicherstellen. Dieses fehlt heute weitgehend, sodass auch die abseits der Bahn gelegenen touristischen Ziele öffentlich nicht erreichbar sind. Mit vier Regionalbuslinien, die im Stunden- bzw. Zweistundentakt fahren, könnte einen Großteil der aktuellen Bedienungsdefizite (zwischen den Gemeinden und touristischen Zielen bzw. in die Bezirkshauptstadt) abgedeckt werden. Durch eine Verknüpfung von Alltagsverkehr und Tourismusverkehr können hier Synergien und bessere Auslastungen erzielt werden.
  • Mikro-ÖV-Systeme in Verbindung mit E-Carsharing-Modellen bieten in einigen Gemeinden gute Möglichkeiten zur Verbesserung der Nah-Mobilität, wobei E-Cars auch im Tourismus als zusätzliche Angebote mit Spaß- und Erlebnisfaktor eingesetzt werden können.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollten einher gehen mit einem breit angelegten Prozess zur Verbesserung der Bewusstseinsbildung. Dabei zählt auch der Alltagsrad- und Fußgängerverkehr zur „sanften Mobilität“. Gerade in den städtischen Lagen bzw. auf kurzen Distanzen könnten bereits heute viele Wege mit dem Fahrrad, E-Bike oder auch zu Fuß zurück gelegt werden.

Für alle vorgeschlagenen Maßnahmen gilt jedoch: Hier ist es Aufgabe der Politik, nicht nur ein glaubwürdiges, klares Bekenntnis zum Mobilitätskonzept abzugeben, sondern umgehend mit der Umsetzung der Maßnahmen zu beginnen.