© Melanie Nedelko

Schloss Eckartsau

Das Jagdschloss im Süden des Marchfeldes

Eingebettet in die Donau-Auen und den zauberhaften Schlosspark erzählt das kaiserliche Jagdschloss Eckartsau die spannende Geschichte vom Ende der Donaumonarchie. 1918/19 war es letzter Wohnsitz von Kaiser Karl und Zita in Österreich.
Die Herrschaft der Eckartsauer vermehrte den Besitz und erwarb Grund und Boden in Richtung Osten und Westen sowie Burgen, Märkte und Rechte. Im 16. und 17. Jahrhundert wechselten die Bewohner auf Eckartsau häufig. Das heutige prunkvolle Erscheinungsbild des Schlosses geht im Wesentlichen auf Graf Franz Ferdinand von Kinsky zurück. Der böhmische Hofkanzler kaufte 1720 das Anwesen samt der Herrschaft Eckartsau und ließ den mittelalterlichen Wehrbau zum barocken Jagdschloss um- und ausbauen. Erstrangige Künstler wie Fischer von Erlach, Daniel Gran oder Lorenzo Mattielli hatten maßgeblichen Anteil an der aufwändigen Neugestaltung.

Kaiserlich ab 1760

1760 erwarb Franz Stephan von Lothringen, der Gatte von Maria Theresia, das Schloss. Zu den prominentesten Bewohnern zählten später Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand sowie Österreichs letztes Kaiserpaar Karl I. und Zita, die im Schloss ihre letzten Tage in Österreich vor der Abreise ins Exil verbrachten. Nach 1945 übernahmen die Österreichischen Bundesforste die Verwaltung von Schloss Eckartsau. Diese haben in den letzten Jahrzehnten an der Wiederherstellung des zum Teil desolaten Schlosses gearbeitet, sodass es heute wieder im alten Glanz erstrahlt.

Der Schlosspark

Als Eckartsau als Wehranlage errichtet wurde, lag die Burg inmitten der Wildnis, geschützt durch Wassergräben. Im Zuge der Umgestaltung und Barockisierung des Schlosses Anfang des 18. Jahrhunderts wurde eine doppelreihige Lindenallee angelegt. Diese erstreckte sich nach Osten in die Au bis zu einem Anlegeplatz an der Donau, nach Westen hin nahm sie die per Kutsche Anreisenden auf.

Um 1900 erlebte Schloss Eckartsau unter Thronfolger Franz Ferdinand, der das Schloss für seine jagdlichen Vorhaben entdeckte, einen erneuten Aufschwung. Er ließ das desolate Bauwerk grundlegend sanieren und beauftragte den damaligen k.u.k.- Hofgartendirektor Anton Umlauft, einen Landschaftspark zu planen. Im Bereich der ehemaligen Wassergräben wurde ein Plateau angeschüttet. Die ovale Form dieser Aufschüttung findet sich auch in den geschwungenen Parkwegen wieder, die das Schloss umziehen. Die doppelreihige Lindenallee wurde als ordnendes Element in die Pläne integriert und bildet eine Schnittlinie zwischen der Natur der Donau-Auen und der Kulturlandschaft des Marchfeldes.

Der Schlosspark wurde in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit Bundesdenkmalamt und Nationalpark Donau-Auen nach den Originalplänen wieder hergestellt und die Grundidee, die idealisierte Darstellung des Überganges von der Kulturlandschaft zur Naturlandschaft, wieder sichtbar gemacht.

Insgesamt ein Schloss, das viele Türen öffnet: zur österreichischen Geschichte, zum Nationalpark Donau Auen, zu unvergesslichen Events und energiespendender Erholung – und das in unmittelbarer Nähe zu den Metropolen Wien und Bratislava, immer in Harmonie zwischen Mensch, Natur und Wirtschaft. Also ein Schloss mit Wissen und Gewissen.

www.schlosseckartsau.at
Quelle: www.schloesserreich.at

Mit dem Bundesbus ab U1 Kagran über Groß-Enzersdorf, Orth/Donau nach Eckartsau.
Österr. Busauskunft: www.vor.at

Sie erreichen Schloss Eckartsau von Wien kommend über die Flughafenautobahn A4 (Abfahrt Fischamend), die B 9 (Richtung Hainburg) und die B49 oder auf der B3 über Groß Enzersdorf und Orth/Donau nach Wagram an der Donau und von dort auf der L8 nach Eckartsau.
Einen Routenplaner für die Anreise aus ganz Europa finden Sie hier.

Öffnungszeiten

Landschaftspark, Nationalpark
ganzjährig zugänglich

Informationsstelle, Schloss-Cáfe, Ausstellung “WIld Wechsel”
01. April – 1. November / täglich, 10:00 bis 17:00 Uhr

Schlossführungen
01. April -1. November / täglich um 11, 14 und 16 Uhr
Besichtigung der Räumlichkeiten nur mit Führung möglich.

Individuelle Terminvereinbarung für Gruppen ab 6 Personen möglich.
Im Zuge von Festlichkeiten, Events und Veranstaltungen kann es zu Einschränkungen beim Führungsbetrieb kommen.